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23. Juli 2025

Batterien und Akkus werden oft unterschätzt

Nach dem Großbrand beim Osttiroler Abfall-Entsorger Rossbacher, der wahrscheinlich durch eine Batterie oder ein Akku verursacht wurde, hat sich der „Volltreffer“ bei den Oberkärntner Abfallwirtschaftsverbänden „Westkärnten“ und „Spittal/Drau“ schlau gemacht. Müll mit eingebauter „Brandgefahr“ wird oft unterschätzt. Die AWVs weisen auf die richtige Trennung hin.

V. l.: Geschäftsführer Ambros Jost und Umweltberaterin Iris Glantschig (AWV Westkärnten) und Melissa Mentil und Geschäftsführer Günther Weigand (AWV Spittal/Drau).

Nicht nur gefühlt gibt es immer mehr Konsumartikel am Markt, die blinken, piepsen oder mit einem Elektromotor irgendeine Funktion erfüllen. Diesen Trend können auch unsere heimischen Abfallwirtschaftsverbände bestätigen. Das Problem mit dem sie konfrontiert sind: Viele dieser Konsumartikel haben eine festverbaute Energiequelle – sprich eine Batterie oder einen Akku. Und diese sind in der Entsorgung „brandgefährlich“, wissen die Umweltberaterinnen der AVWs „Westkärnten“ und „Spittal/Drau“, Iris Glantschnig und Melissa Mentil, die der „Volltreffer“-Redaktion gemeinsam mit den Geschäftsführern der Verbände – Günther Weigand und Ambros Jost am Standort Schüttbach bei Spittal Einblicke in die Batterie-Entsorgung gewährten.

Versteckte Akkus

In den Sammelzentren gibt es für Elektromüll verschiedene Sammelkategorien – Großgeräte, Elektrokleingeräte, etc., die in von fachkundigem Personal ordnungsgemäß getrennt werden. Aber oft sind Akkus und Batterien in Geräten versteckt und so verbaut, dass sie vor der Entsorgung nicht ausgebaut werden können. „Bei Handys ist man sich der Gefahr bewusst, diese werden meist fachgerecht entsorgt. Viel gefährlicher ist Spielzeug oder Kinderbekleidung, die elektrische Komponenten enthalten, wie LED-Lampen. Diese können in der Kunststoff- oder Hartplastiksammlung landen, weil man sich denkt, das Spielzeug gehört hier hinein“, gibt Iris Glantschnig zu bedenken. Besonders häufig landen die blinkenden „Sketchers“ Kinderschuhe im Restmüll oder in der Altkleidersammlung. Sie werden als Schuhwerk – sprich Bekleidung – gekauft und müssten als Elektrogerät entsorgt werden. „Das wissen viele Leute nicht und schon ein kleiner Akku kann dabei einen großen Schaden anrichten.“

Viel Öffentlichkeitsarbeit nötig

Bei der Sortierung von Elektromüll wird in den Sammelzentren ein großer Aufwand betrieben. „Sobald ein Elektrogerät im Sammelzentrum aufschlägt, wird es fachgerecht entsorgt, aber wenn Elektromüll im Restmüll landet, gibt es nach der Abgabe keine Kontrolle mehr. Hier ist der Mensch, der Müll trennt, schon ganz am Anfang gefordert“, so der Geschäftsführer des AWV Spittal/Drau, Günther Weigand. Um dieses Wissen unter die Leute zu bringen, leisten die Abfallwirtschaftsverbände viel Öffentlichkeitsarbeit, so gehen die Umweltberaterinnen mit kindergerechtem Info-Material in die Volksschulen und versuchen von klein auf aufzuklären. Dass es trotzdem von Zeit zu Zeit bei einer Abfallentsorgungsanlage zu einem Brand kommt, kann nicht zur Gänze verhindert werden, so der GF des AWV Westkärnten, Ambros Jost. Mit dem vermehrten Auftreten von falsch entsorgtem Elektromüll wird es in der Branche auch zunehmend schwerer, sich gegen eventuelle Schäden zu versichern. Das schlage sich wiederum auf die Entsorgungskosten nieder, die an die Bürger weitergegeben werden müssen. Abhilfe würde laut Weigand ein Pfandsystem für Batterien und Akkus schaffen. „Wenn etwas einen Wert bekommt, wird es nicht so schnell über die Mülltonne entsorgt“.

Link zum Thema:

Die Elektroaltgeräte Koordinierungsstelle (www.eak-austria.at) zeigt auf ihrer Homepage ein sehr gutes Video zum Thema Akku- und Batterieentsorgung.

In Kärnten gibt es sechs Abfallwirtschaftsverbände. Für Oberkärnten zuständig sind der AWV Spittal/Drau mit 25 Mitgliedsgemeinden in den Bezirken Spittal und Villach-Land und der AWV Westkärnten mit 19 Mitgliedsgemeinden in den Bezirken Spittal und Hermagor.