Am Dach des Rathauses in der Marktgemeinde Kötschach-Mauthen produziert nun eine PV-Anlage Strom für den Eigenbedarf. Auf Strom-Selbstversorgung, um Kosten zu sparen, setzten auch die Gemeinden Hermagor und Oberdrauburg.
Die gestiegenen Stromkosten belasten nicht nur Privathaushalte, sondern auch Gemeindekassen. Aus diesem Grund versuchen Gemeinden zunehmend einen Teil der benötigten Energie über Photovoltaik-Anlagen auf den gemeindeeigenen Gebäuden abzudecken und so Einsparungspotential zu heben. in der Marktgemeinde Kötschach-Mauthen – einen auf Höchststufe ausgezeichneten „e5“ Gemeinde – liefert seit kurzem ein 354 kW-peak Solarkraftwerk auf dem Dach und der Fassade des Rathauses so viel Strom, dass der Großteil des Eigenbedarfes abgedeckt werden kann. Rund 400.000 Euro hat die Gemeinde in die Anlage investiert, in rund drei Jahren soll sie sich amortisiert haben. „Diese Investition hilft uns nicht nur beim Sparen und erhöht in schwierigen Zeiten die Handlungsfähigkeit der Gemeinde, sondern ist auch ein weiterer Schritt auf unserem Weg zur Vorbildgemeinde in Bezug auf erneuerbare Energien“, sagte Bgm. Josef Zoppoth bei der kürzlich erfolgten Übergabe.
Verteilung über Energiegemeinschaften
Nicht nur das Dach ist voll mit Solar-Platten, auch an der Fassade wurden diese angebracht, um auch im Winter bei Schneelage Sonnenenergie nutzen zu können. Da die Sonne im Sommer zu den Spitzenzeiten mehr Strom liefert, als gebraucht wird, hat die Marktgemeinde einen 215 kW Stromspeicher angeschafft. Was übrig bleibt, wird über die eigens dafür gegründete Energiegemeinschaft (EEG) „Kötschach-Mauthen“ abgeführt.
Gemeinden investieren
In Sachen Energie-Selbstversorgung tut sich auch in Oberdrauburg etwas. Am Dach des Gemeindeamtes der Marktgemeinde wurde vor kurzem eine neue PV-Anlage mit einer Leistung von 24 kW-peak in Betrieb genommen. Investitionssumme: 30.000 Euro. Weiters bestehen in Oberdrauburg PV-Anlagen auf dem Dach des Kindergartens sowie am Dach der Freizeitanlage. Insgesamt sind auf gemeindeeigenen Gebäuden Sonnenkraftwerke mit einer Gesamtleistung von über 75 kW-peak in Betrieb. Die Anlagen zusammen können so jährlich rund 85.000 Kilowattstunden sauberen Sonnenstrom erzeugen – genug um etwa 24 Einfamilienhäuser ein Jahr lang vollständig mit Strom zu versorgen. Auch die Stadtgemeinde Hermagor-Pressegger See nahm kürzlich PV-Anlagen auf den Dächern des Rüsthauses der FF Hermagor in der Gösseringlände, auf dem Dach der Musikschule sowie auf dem Dach des Kindergartens Pressegger See in Görtschach mit einer Leistung von insgesamt 90 kW-peak in Betrieb und erwartet einen Ertrag von rund 90.000 kWh – den Jahresbedarf von 25 Einfamilienhäusern. Investiert wurden rund 107.000 Euro.